In Zusammenarbeit mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten, München

Städtebauliches Konzept

Die grüne Stadt Würzburg

Die barocke Residenzstadt ist geprägt durch ihre weitläufigen Parkanlagen und Promenaden. Dieser grüne Charakter sollte auch bei der Neugestaltung der Stadträume das entscheidende Leitziel sein. Mit einem umfangreichen Begrünungskonzept und Regenwassermanagement kann die Innenstadt neue Attraktivität gewinnen und einen wichtigen Beitrag zur Klimaverbesserung leisten.

Integration der Straßenbahn

Die Neugestaltung der Straßen und Plätze bietet aber auch die Chance dem Stadtleben in der nordöstlichen Innenstadt neue Impulse zu geben. Ein durchgehender heller Stadtboden erweitert die Räume für den Fußgänger und integriert die neue Straßenbahn als rollender Bürgersteig (trottoir roulant).

Unterschiedlicher Charakter der Straßenräume

Der Neumannsche Boulevard am Rande der mittelalterlichen Innenstadt bietet auch heute noch eine Abfolge qualitätvoller Straßenräume und Plätze. Mit dem Richtungswechsel der beiden Polygonabschnitte des Fünfecks verändert sich allerdings wesentlich der Charakter dieses Stadtraums.
Während die Theaterstraße als ehemalige Auffahrtsallee zur Residenz heute den Charakter einer innerstädtischen Geschäftsstraße hat, bietet die baumbestandene Balthasar-Neumann-Promenade einen parkartigen Charakter.
Mit dem Einsatz unterschiedlicher Pflastermaterialien soll dieser Charakter verstärkt werden. Das historisch anmutende Muschelkalk- bzw. Dolomitpflaster sollte den besonderen Stadträumen des Residenzplatzes, der Balthasar-Neumann-Promenade und dem KJS-Platz vor der Michaelskirche vorbehalten sein. In den Einkaufs- und Geschäftsstraßen der nordöstlichen Innenstadt sollte dagegen ein heller Granitstein in Fortsetzung der Pflasterung der Spiegel- und Eichhornstraße verwendet werden. Der durchgehende Stadtboden aus hellem Granitstein macht den Zusammenhang der Einkaufs- und Geschäftsstraßen deutlich.
Besonders wichtig für das Erlebnis Innenstadt sind die jeweiligen Platzräume mit ihrer jeweils eigenen Charakteristik. Sie sollten hervorgehoben werden und als wichtige Aufenthaltszonen der Innenstadt gestaltet werden. Mit einem durchgehenden Stadtboden aus Pflasterplatten wird die Besonderheit des Stadtraumes deutlich gemacht, wobei die Mobilitätsfahrbahnen ebenfalls gepflastert werden.

Barbarossaplatz:

Freiraumgastronomie unter Bäumen und großer Fontänenbrunnen in der Mitte, Auftakt zur Theaterstraße

Platz am Bürgerspital:

Mittelalterliches Ambiente mit großzügiger Sitzinsel unter schattenspendendem Baum

Theaterplatz (KJF):

Aktionsraum unter Bäumen, Bühne für das Zusammenleben in der Stadt

Residenzplatz:

Monumentaler Steinplatz, Platz für Großveranstaltungen mitten in der Stadt

Josef-Stangl-Platz:

Verweilraum vor der frühklassizistischen Kirchenfassade von St. Michael

Geschwister-Scholl-Platz:

Rückzugsort des Ringparks, Baumüberstandener Platz mit Bäckereipavillon und Siebold-Denkmal

Die Sichtbeziehungen zu den Großbauten und die Durchblicke zur Festung und zum Käppele sind ein wesentliches Merkmal der barocken Stadt. Sie schaff en in der Innenstadt räumliche Dichte und sind als wesentliches Merkmal des Stadtbildes zu bewahren und nicht durch Baumsetzungen zu verstellen.

Lageplan

Pikto

Josef-Stangl-Platz

Barbarossaplatz

Theaterplatz

Geschwister-Scholl-Platz

Theaterplatz, Perspektive

Geschwister-Scholl-Platz, Perspektive